EVENT: Spaßwettkampf als Werbeaktion fürs Schwimmen – voller Erfolg

MAINPOST_Lurz_Schlag den LurzMAINPOST – Thomas Lurz setzt seine blaue Schwimmbrille auf, stellt sich auf den Startblock – und dann springt er ins Becken, taucht kurz ab und schaufelt sich durchs Wasser. „Los! Los! Los!“, feuern die Zuschauer am Beckenrand ihn und seine Herausforderer an. 26 Bahnen hat er vor sich. Genauso wie seine Gegner, die alles geben. Sie haben sich getraut – sie wollen den Lurz schlagen. „Schlag den Lurz, wenn du dich traust...“ hieß die Aktion in den Schwimmbädern von Veitshöchheim und Thüngersheim am Donnerstag. Und es haben sich einige getraut: Kinder, Mitglieder von verschiedenen Vereinen und Institutionen, Gemeinderäte und Veitshöchheims Bürgermeister Jürgen Götz.

DER OLYMPIA-JOKER

Die Herausforderung: Gegen den zwölffachen Schwimmweltmeister und Olympia-Silbermedaillengewinner Thomas Lurz anschwimmen. Während Lurz seine Bahnen alleine schaffen musste, teilten sich die anderen die Strecke. Die Erwachsenen schwammen jeweils zwei Bahnen, die Kinder eine.

Besonders vor einem Herausforderer hatte Hermann Gabel von der Servicestelle Sport, Thomas Lurz gewarnt: Jürgen Götz – der „Olympia-Joker“, wie Gabel ihn angekündigte. Passend dazu waren auch die fünf olympischen Ringe auf Götz' Oberarmen mit Filzstift gemalt. Seine Vorbereitung? „Ich habe mir den Flyer der Aktion unters Kopfkissen gelegt.

RIO IST IN VEITSHÖCHHEIM

Vielleicht wäre eine sportliche Vorbereitung besser gewesen. Denn nachdem Götz seine Bahnen geschwommen hatte, räumte der Olympia-Joker ein: „Man sieht so erst einmal, wie lange so eine Bahn ist.“ Diese Mini-Olympiade war also doch etwas anstrengender als gedacht. „Rio ist in Veitshöchheim“, tönte Hermann Gabels Stimme aus den Lautsprecherboxen.

Na ja, so ernst wie die wirklichen Olympischen Spiele war der Wettkampf dann doch nicht. Lurz schwamm nicht im Wettkampftempo. Da kam es schon mal vor, dass er ein paar Bahnen im Zeitlupentempo und mit angezogener Handbremse unterwegs war. Manchmal gab der Schiedsrichter ihm auch noch ein, zwei Strafrunden, weil Lurz eine Bahn durchgetaucht war – denn Tauchen war verboten. Wenn Lurz dann trotzdem alle seine Bahnen erledigt hatte, schwamm er einfach so lange noch weiter, bis auch der letzte Schwimmer des Herausfordererteams angekommen war. Schließlich sollten seine „Gegner“ eine Chance – und vor allem ihren Spaß an der Aktion haben.

SCHWIMMBAD NUTZEN

Denn das war auch das Ziel des Schwimmwettkampfes: Mit Spaß für den Schwimmsport und die Schwimmbäder werben. „Es ist nicht selbstverständlich, so ein schönes Schwimmbad zu haben“, sagt Lurz den Badengästen. „Deshalb: Nutzen Sie's auch.“
Obwohl er 2015 seine Schwimmkarriere beendet hat, schwimmt Lurz jeden Tag eine bis eineinhalb Stunden. „Schwimmen ist einfach die gesündeste Sportart.“

Ein weiteres Ziel von „Schlag den Lurz“: Aufmerksamkeit für das interkommunale Projekt „Tauch nicht ab, lern Schwimmen!“ erregen. Dabei unterstützen ausgebildete Schwimmhelfer ehrenamtlich den Schwimmunterricht an Grundschulen.

ÜBERLEBENSWICHTIG

Plakat_Schlag den Lurz

Und das ist auch notwendig: Denn eins von drei Grundschulkindern kann nicht schwimmen. „Schwimmen ist überlebenswichtig“, sagt Gabel, „Es ist nicht nur Aufgabe der Schulen, sondern auch der Eltern, den Kindern Schwimmen beizubringen.“ Deshalb bietet das Projekt auch Eltern-Kind-Kurse an.

Am Ende stand fest: Die Aktion war ein voller Erfolg. Viele Badegäste wollten spontan mitschwimmen, so dass für sie eine dritte Bahn geöffnet wurde. Nach dem Wettkampf wurden allerdings nur die Schwimmer mit Anmeldung geehrt. Landrat Eberhard Nuß, Schirmherr der Aktion, überreichte zusammen mit Lurz und Götz – beide wieder aus dem Becken und mittlerweile abgetrocknet – den Teilnehmern eine Urkunde.
Außerdem gab es noch ein Foto mit den Schwimmweltmeister und Autogramme zur Erinnerung. Nach den Wettkämpfen ging es für Lurz dann noch weiter nach Zellingen. Dort gab er Autogramme und konnte seine Botschaft weiter verbreiten: SCHWIMMEN IST WICHTIG.

Quelle: MAINPOST/ Gitta Theden